Tips von Weltumseglern
Reise um die Welt
Reise um die Welt
Hans Schubert und Kerstin Pieper starteten im September 2003 mit einer Belize 43 von Fountaine Pajot zu ihrer Reise um die Welt.
Im Dezember 2005 kamen sie nach 27 Monaten und ca. 30.000 Seemeilen, die sie über den Atlantik, durch die Karibik, den Panamakanal, Galapagos und quer durch den Pazifik, Australien und Indonesien führten, in Thailand an, wo sie das herrliche Revier ausgiebig erkundet haben.
Im Januar 2007 setzten sie dann ihre Weltreise über die Malediven und das Rote Meer fort und erreichten im Juni 2007 wohlbehalten das Mittelmeer, wo sie für weitere 6 Jahre an Bord ihrer Cinderella das östliche und westliche Mittelmeer erkundet haben. In 2003 haben sie ihr Schiff an ein begeistert Paar verkauft, welches ohne weitere Umbauten mit dieser Belize zu einer zweiten Weltumsegelung aufgebrochen ist.
In den folgenden Zeilen gibt Hans einige Tips, die seinen Erfahrungen aus bisher insgesamt 55.000 gesegelten Meilen auf Fountaine Pajot Katamaranen entstammen:
"Generell lässt sich sagen, dass sich die meisten Eigner im Vorfeld viel zu viele Gedanken machen. Es geht darum, aufzuklären und zu beruhigen sowie technische Lösungen anzubieten, mit denen Sie zufrieden sein werden.
Das Wichtigste ist, dass Sie Ihr Schiff kaufen - der Rest kommt dann von alleine!"
Navigation
1. Navigation und Kommunikation

Die elektronische Karte ist die Zukunft und Papierkarten sind nur noch Backup! Deshalb ist ein überdimensionierter Kartentisch albern!
Die Multifunktionsdisplays von z.B. RAYMARINE oder GARMIN bieten alles, was der Navigator benötigt: GPS – Elektronische Karte – Instrumente – Radar auf einem brillanten Farbdisplay.
Als Alternative bzw. Ergänzung ist ein handelsübliches Notebook heute an Bord Standard. Mit der Navigations-Software von z.B. NAVICHART (www.navichart.com), die vektorisierte Seekarten mit weitgehend weltweiter Abdeckung schon für kleines Geld anbietet, sind Sie über das Notebook in Verbindung mit einer "GPS-Maus" (z.B. SVB, Niemeyer) immer aktuell im Bild. Sie haben die aktuelle Seekarte und durch die integrierten GPS Daten immer Ihre aktuelle Position auf der Karte.
Um für den Fall der Fälle auch Papierkarten an Bord zu haben, druckt man vor dem jeweiligen Reiseabschnitt in einem PC-Laden die entsprechenden Karten von der Navichart-CD ganz einfach aus. So werden hohe Investitionen in Seekarten vermieden.
Das Notebook in Kombination mit einem Satellitentelefon (z.B. IRIDIUM) oder einem Kurzwellenmodem (PACTOR) ermöglicht weltweit Empfang und senden von E-Mails, Wetterempfang, Tidenkalender einsehen, DVD anschauen usw. Der Zahnarzt zuhause kann jederzeit erreicht werden und auch Online-Banking ist immer möglich...wenn man das denn will.
Strom an Bord
2. Strom an Bord
Strom an Bord (12V oder 220V) stellt technisch gesehen kein Problem mehr dar. Je nach Strombedarf gibt es praktikable Lösungen:
Solarpaneele und Windgeneratoren stellen die Grundversorgung sicher, Inverter oder Generatoren befriedigen auch gehobene Bedürfnisse nach Elektrizität.
Generell wird der Strombedarf als zu hoch eingeschätzt. Moderne Kühlaggregate und Autopiloten verbrauchen erstaunlich wenig Strom, selbst in heißen Klimazonen! Alle modernen Katamarane sind heute komplett mit LED-Beleuchtung ausgestattet, dadurch wird ca. 90 % des Verbrauches herkömmlicher Beleuchtungskörper eingespart.
So war bei uns an Bord der Autopilot seit unserem Start der permanente Steuermann, auch bei schlechtem Wetter. Daneben liefen unsere beiden Kühlschränke 24 Stunden jeden Tag. Auf See sind alle Navigationsinstrumente sowie die Navigationslichter im Einsatz, hinzu kommen 2-3 Leselampen in den Nächten.
Den gesamten Verbrauch erneuern wir in die serienmäßigen Batterien (500 Ah) durch 2 Solarpaneele je 110 Watt. Lediglich wenn die Sonne nicht lückenlos scheint, lassen wir die Motoren (mit zusätzlicher Mastervolt 90 AH Lichtmaschine und Schnellladung) zwei bis dreimal pro Woche für je 1-2 Stunden mitlaufen.
Steuerung
3. Autopiloten und Windfahnensteuerung

Für Katamarane gibt es keine funktionierende Windfahnensteuerung!
Der Autopilot von z.B. Raymarine oder Garmin ist ein phantastisches Gerät, welches sowohl Regattasegler, als auch Fahrtensegler rundum befriedigen wird - auch im Sturm.
Der im Vergleich zu einer Monohull-Yacht viel geringere Steuerdruck eines Katamarans lässt den Autopiloten nur 1,5 -2,5 Ah verbrauchen - kein Problem für die Batteriebank einer modernen Fahrtenyacht!
Wasser an Bord
4. Wasser an Bord

Für den genügsamen Fahrtensegler mit kleiner Crew reichen die Wassertanks vollkommen aus – selbst für Große Fahrt! Auf den Inseln bekommt man überall Wasser in guter Qualität.
Für höhere Ansprüche kann ein Wassermacher jederzeit nachträglich eingebaut werden (z.B. beim nächsten Antifoulingtermin). Die Kapazität sollte dann lieber größer gewählt werden (60-90 ltr/h mit 12 V), damit auch wirklich ausreichend Wasser produziert wird. Der benötigte Strom kann durch die ohnehin zeitweise mitlaufenden Motoren erzeugt werden. Für größeren Bedarf - z.B. für größere (Charter-) Crews - gibt es Wassermacher, die 220-250 l/h mit 220 V produzieren, dann allerdings muß ein Generator an Bord sein.
Dinghies
5. Tropenfeste Dinghies
Es gibt kein Dinghi aus europäischer Produktion, welches wirklich uneingeschränkt tropentauglich ist. Durch die starke UV-Einstrahlung wird die Aussenhaut klebrig und sie löst sich auf.
Die europäischen Produkte sind selbstverständlich bestens für z.B. das Mittelmeer oder die nördlichere Karibik geeignet.
Die einzigen tropentauglichen Dinghies sind die "CARIBE" - Dinghies, welche in Venezuela hergestellt werden. Informationen darüber bei www.caribe-deutschland.de